Mitmach-Mittwoch 13.05.2020

Am Mitmach-Mittwoch steht ein ausgewähltes Objekt aus der Sammlung des Stadtmuseums im Mittelpunkt. Was macht dieses Stück so besonders? Woher stammt es? Und welche Geschichte steckt dahinter? – Diesen und weiteren interessanten Fragen ist das Museumsteam auf der Spur und stellt Fakten und Hintergründe anschaulich dar. Dazu passende Quiz-Aufgaben, Spiele oder Basteleien regen zusätzlich die Kopf- und Handarbeit von Groß und Klein an.

Mitmach-Mittwoch 13.05.2020

Gewichtiges Fundstück: Der Türsturz der Metzgerpforte

Glanz und Elend einer Stadtgemeinschaft – davon erzählt eines der spektakulärsten Exponate unserer permanenten Ausstellung. Das Meisterwerk unbekannter Steinmetze aus den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts krönte den Durchgang durch die so genannte Metzgerpforte. Wie auch Merians Stadtansicht zeigt, bildete sie das Haupteingangstor zur Stadt aus Richtung Norden. Auf dem leicht nach außen gewölbten Block aus behauenem Buntsandstein befindet sich mittig eine Reliefdarstellung des Stadtwappens mit dem steigenden Hecht. Eine Inschrift zu beiden Seiten dieser Wappenkartusche nennt die beiden Bürgermeister des Jahres 1603, Johann Matzenbach und Bernhard Bruch, als „dero Zeit dieser Stat Bauw[mei]ster“ – gewissermaßen die damaligen Baudezernenten von Kaiserslautern.

Etwa drei Jahrzehnte nach der Entstehung des prächtigen Stadttores, im Juli 1635, begann die katastrophale Zerstörung der blühenden Stadt im Zuge des Dreißigjährigen Krieges mit groß angelegten Sprengungen im nördlichen Teil der Stadtbefestigung. Der Wiederaufbau der alten Bauten erfolgte eher notdürftig. Erhalten geblieben ist der Türsturz nur deshalb, weil er über drei Jahrhunderte lang unberührt im Erdreich lag, bevor die Bauarbeiten zum neuen Pfalztheater ihn im Mai 1992 wieder zum Vorschein brachten. Eine Bodenmarkierung und modern rekonstruierte Elemente der Stadtmauer an der Ecke Martin-Luther-Straße / Ludwigstraße erinnern an den früheren Standort der imposanten Metzgerpforte.

(Bernd Klesmann)

Abb.: Türsturz der ehem. Metzgerpforte, Sandstein, A. 17. Jh., Stadtmuseum Kaiserslautern, Dauerausstellung, erstes Obergeschoss des Theodor-Zink-Museums (Foto: S. Brück)

DIY: Wappen-Designer – Stadtwappen KL

Dass im Stadtwappen von Kaiserslautern ein Fisch auftaucht, geht wohl auf die Sage vom Hecht im Kaiserwoog zurück. In diesem See soll 1497 ein alter, ungewöhnlich großer und schwerer Hecht gefangen worden sein, der einen goldenen Ring mit einer Inschrift getragen habe. Dem Wortlaut zufolge setzte Kaiser Friedrich diesen Hecht 1230 – also 267 Jahre vor dem erstaunlichen Fang – eigenhändig dort aus.

Früher hatten nicht nur Städte und Gemeinde Wappen, sondern auch Burgherren- und -fräulein. Warum das persönliche Schild vor allem für Ritter so wichtig war, erfährst du unter www.wappen-designer.de . Und nicht nur das: Mit der App kannst du dein eigenes Wappen gestalten – zur Auswahl stehen eine Menge Farben, Symbole und Tiere, darunter sogar ein Einhorn! Wir sind gespannt, was du im Schilde führst – zeig es unter dem Hashtag #meinwappen!

Copyright Website/App www.wappen-designer.de : Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz

(Simone Holt)

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