Geschichte der Stadt Kaiserslautern
Die Dauerausstellung ist der Geschichte der Stadt Kaiserslautern und der Region gewidmet und stellt die wichtigsten Ereignisse und Epochen von den frühesten Siedlungsspuren bis in die Gegenwart dar.
Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut und – mit einer Ausnahme – als Rundgang konzipiert.
Der Besucher betritt die Ausstellung am Beginn der modernen Siedlung und wendet sich zunächst zurück in die Vergangenheit. In der Vor- und Frühgeschichte werden neben älteren Funden insbesondere die Grabungsergebnisse der letzten Jahrzehnte vorgestellt, die für die lokale Geschichtsschreibung viele neue Erkenntnisse eröffnet haben. So belegen bandkeramische Funde vom Rittersberg einen Siedlungsbeginn bereits für die Wende vom 6. zum 5. Jahrtausend v. Chr. Artefakte der Bronze- und Eisenzeit sowie der römischen Kaiserzeit geben Einblick in die kulturelle Entwicklung unseres Siedlungsraumes.
Zurückgekehrt zum Eingangsraum führt der Weg durch wichtige Stationen der mittelalterlichen Stadtgeschichte und der frühen Neuzeit: die karolingischen Wirtschaftshöfe der Villa Lutra, die Errichtung der staufischen Kaiserpfalz durch Friedrich I. Barbaorssa, die Stadtrechtsverleihung durch Rudolf von Habsburg, der Bau der Stadtmauer, der Burgen um und der Kirchen in Kaiserslautern bis hin zu den Umwälzungen durch Reformation und Bauernkrieg.
Der nächste Ausstellungsraum umspannt den Zeitraum von der Mitte des 16. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts und zeigt die Entwicklung von der Residenz des Pfalzgrafen Johann Casimir bis zur Industriestadt. Thematische Stationen sind der Dreißigjährige Krieg, das Stadtbild zur Merianzeit, der Pfälzische Erbfolgekrieg, soziale und wirtschaftliche Entwicklung unter Kurfürst Carl Theodor, die Gründung einer kameralwissenschaftlichen Hochschule in Kaiserslautern, die Organisation von Handwerk und Zünften und die beginnende Industrialisierung. Schwerpunktthemen im 19. Jahrhundert bilden die bürgerlich-demokratische Bewegung mit Hambacher Fest und Revolution von 1848/49, bürgerliches Lebensgefühl der Biedermeierzeit und erste Fabrikgründungen.
Den expandierenden Aufbruch ins 20. Jahrhundert markiert der „Stadterweiterungsplan“ von Eugen Bindewald, 1887, als utopischer, doch viele moderne Entwicklungen vorausgreifender Entwurf der Gründerjahre. Der letzte Raum stellt Kaiserslautrer Firmen und ihre Produkte vor, beschäftigt sich mit den politischen Ereignissen, Entwicklungen und Katastrophen, Erster Weltkrieg, Inflation, Separatismus, Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg. Thematisiert wird die Stadtplanung und –gestaltung durch den bedeutenden Stadtbaumeister Hermann Hussong. Jüdisches Leben in Kaiserslautern wird Zeit übergreifend bis zur Verfolgung und Deportation behandelt. Die jüngste Vergangenheit wird eher assoziativ und schlaglichtartig dargestellt mit Fotos bestimmter Ereignisse, Baumaßnahmen, Stadtbildveränderungen und – sehr greifbar – in einer Assemblage aus Konsum- und Gebrauchsgütern des 20. Jahrhunderts.