Der dem Theodor-Zink-Museum gegenüberliegende und zugehörige Gebäudekomplex mit großem Hofbereich birgt in seinem Kern Reste eines mittelalterlichen Wirtschaftshofes.
Die Kapelle im Erdgeschoss wurde 1475 umgestaltet und mit einem Kreuzrippengewölbe versehen. Reste von neun Weihekreuzen (eines davon wurde rekonstruiert) weisen die kleine Kapelle als einen Ort intensiver Heiligenverehrung und Wallfahrten aus. Nach der Einführung der Reformation und Unterbindung katholischen Gottesdienstes in Kaiserslautern wurde die Kapelle profaniert. 619 gelangte der Hof in den Besitz des Pfalzgrafen Ludwig Phillip von Pfalz-Lautern. Seine Witwe Maria Eleonore, bekannt als die „Fürstin von Lautern“, machte das Anwesen mit seinem kühlen Garten zu ihrem Sommerwohnsitz. Ende des 17. Jahrhunderts gelangt der Hof in den Besitz der wartenbergischen und kurpfälzischen Beamtenfamilie Hecht. Von gehobenen Wohnansprüchen im 18. Jahrhundert zeugt das „Stuckzimmer“ im Obergeschoß, dessen Decke mit Bandelwerkornamenten und Puttenallegorien der Vier Jahreszeiten aus der Zeit um 1730 zu den bedeutendsten Stuckarbeiten in Südwestdeutschland zählt.
1805 wurde der Hof als Nationalgut versteigert und unter den verschiedenen Nachbesitzern mehrfach erweitert und baulich verändert. 1970 sollte das heruntergekommene Gebäude im Zuge der Altstadtsanierung abgerissen werden, doch die Wiederentdeckung der Kapelle sorgte für seine Erhaltung und späteren Umbau für Museumszwecke. Kapelle und Stuckzimmer wurden aufwändig restauriert. Ein Kräutergarten erinnert an die ehemalige Nutzung als Wirtschaftshof und Sommerresidenz.